Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor weltweit die häufigste Todesursache. Ein Herzinfarkt entsteht, wenn ein Blutgerinnsel ein Herzkranzgefäß verschließt und so die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels unterbricht. Es kommt zu einem akuten Sauerstoffmangel, der unbehandelt rasch zum Absterben von Herzmuskelgewebe führt.
Typisch für Männer sind die „klassischen“ Warnzeichen: ein starker, drückender Schmerz hinter dem Brustbein, oft mit Ausstrahlung in den linken Arm, in den Rücken, Hals oder Kiefer. Häufig kommen Atemnot, Schweißausbrüche, Engegefühl in der Brust und Angstgefühle hinzu.
Doch während viele beim Herzinfarkt sofort an diese klaren Symptome denken, zeigt sich die Erkrankung bei Frauen oft ganz anders. Das Problem: Diese abweichenden Beschwerden werden häufig nicht erkannt und wertvolle Zeit geht verloren. Bei Frauen stehen eher unspezifische Anzeichen im Vordergrund: plötzliche Atemnot, Übelkeit, Erbrechen, Kältegefühl, extreme Müdigkeit, Rückenschmerzen oder ein Druck im Oberbauch. Gerade weil diese Symptome leicht mit Magenproblemen, Erschöpfung oder Stress verwechselt werden – selbst im medizinischen Umfeld –, wird die Diagnose oft zu spät gestellt. Die Folge: ein erhöhtes Risiko für schwere Komplikationen.
Der Welt-Herz-Tag am 29. September will daher darauf aufmerksam machen und aufklären: Frauen sollten ihre möglichen Herzinfarkt-Warnsignale kennen, auch wenn sie nicht dem gängigen Bild entsprechen. Bei ungeklärten Beschwerden gilt es, lieber einmal zu viel ärztlichen Rat einzuholen.