Viele von uns spüren im Frühling eine gewisse Mattigkeit und Antriebslosigkeit; gemeinhin als Frühjahrsmüdigkeit bezeichnet. Es geht hier nicht um eine Krankheit, sondern um eine Erscheinung, die durch den Wechsel der Jahreszeiten hervorgerufen wird.
Es gibt verschiedene Gründe für diese Mattigkeit. Als Hauptursache wird eine Hormonumstellung in unserem Körper angenommen. Wegen der kürzeren Tage im Winter wird dann vermehrt das Schlafhormon Melatonin gebildet. Es sorgt für Ruhe und Entspannung. Im Frühling hingegen, wenn die Tage länger und die Sonneneinstrahlung stärker wird, werden vermehrt Dopamin und Serotonin gebildet. Serotonin, das umgangssprachlich auch als „Glückshormon“ bezeichnet wird, regt den Kreislauf an und bringt Schwung in unser Leben. Diese Umstellung strengt unseren Körper wiederum an, was uns müde machen kann.
Auch die Wetterlage spielt natürlich eine Rolle. Die steigenden Temperaturen verursachen eine Dehnung unserer Blutgefäße, wodurch der Blutdruck sinkt: wir werden müde. Bis wir uns an die Temperaturumstellung gewöhnt haben, kann fast ein Monat vergehen. Wetterumschwünge zwischendurch belasten den Kreislauf zusätzlich. Viele von uns haben sich im Winter auch zu wenig bewegt. Und auch die unwiderstehlichen Weihnachtskekse und ausgedehnte Mahlzeiten fordern ihren Tribut.
Die für die Durchblutung notwendigen Vitamine, Spurenelemente und Sauerstoff fehlen. Dazu kommt bei vielen ein Mangel an Vitamin D. Es wird durch Sonnenbestrahlung in unserer Haut gebildet. Vor allem ist es für eine gute Knochendichte verantwortlich, steuert aber auch unser Immunsystem und die Zellreifung.
Zusätzlich zehren auch grippale Infekte, die im Winter häufiger auftreten, unseren Körper aus.
Was tun?
Lebensrhythmus:
Den Tagesrhythmus nach der Sonne richten: früh aufstehen und früh zu Bett gehen.
Ernährung:
Vollkornprodukte essen, da sich in den Schalen der Körner wertvolle Vitamine und Spurenelemente befinden. Hülsenfrüchte, frisches Obst und Gemüse sollten täglich auf dem Speiseplan stehen. Empfehlenswert sind mehrere kleine Mahlzeiten auf den Tag verteilt, da dadurch der Heißhunger zu den Hauptmahlzeiten eingedämpft wird.
Trinken:
Vergessen Sie nicht, täglich 1,5-2 l Flüssigkeit zu trinken. Bei höheren Temperaturen und körperlicher Betätigung noch mehr. Vorzuziehen sind Wasser, ungezuckerter Tee, frisch gepresste Gemüse- und Fruchtsäfte (beim Abnehmen bitte in Maßen!)
Bewegung:
Mindestens eine halbe Stunde flottes Spazieren täglich. Der Kreislauf wird angeregt und die Sauerstoffzufuhr verbessert. Durch den Aufenthalt an der frischen Luft bei Sonnenschein wird natürlich auch die Vitamin D Synthese und die Produktion von Serotonin angeregt. Unsere innere Uhr stellt sich schneller um.
Wechselduschen:
Schon von Pfarrer Kneipp empfohlen. 30 Sekunden mit körperwarmen Wasser und 3 Sekunden kurz mit kaltem Wasser duschen, insgesamt 3x wechseln und mit einem kalten Guss aufhören. Das Wasser anschließend nur abtupfen oder abstreifen und trocknen lassen. Zum Schluss eincremen. Vorsicht bei Herz-Kreislauf- und Venenerkrankungen! Dauern die Symptome wie Müdigkeit, Schwindelgefühl, Kreislaufschwäche, Gereiztheit, Kopfschmerzen und Antriebslosigkeit an und beschränken sich nicht auf die Frühjahrsumstellung, sollte man einen Arzt aufsuchen.
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